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Heraklit

Die EZB ist eine europäische Zentralbank … keine deutsche …

19.01.2017 Allgemein,Finance Keine Kommentare

Ich hatte bereits vor längerer Zeit (siehe meinen Beitrag vom 03. Juni 2015) darauf hingewiesen, dass ein Anstieg der Inflation nur in Deutschland nicht automatisch eine gleichförmige Entwicklung der Gesamt-europäischen Inflationsrate bedeuten wird.

Wenn nur in Deutschland die Inflation stiege und in alle anderen Ländern  bei „null“ bliebe, dann könnte die Inflation in Deutschland bei deutlich über 5% liegen – ohne dass die Inflation in Gesamt-Europa auf über 2% ansteigen würde.

Deutschland hat von starkem Wachstum bei gleichzeitig – aufgrund der Schwäche der anderen Euro-Staaten – zu niedrigen Zinsen profitiert. Die EZB hat die Zinsen aufgrund des gesamt-europäischen Blicks niedrig gehalten.

Jetzt steigt die Inflation bei uns zuerst und am stärksten – und wir rufen nach Gegenmaßnahmen der EZB. Doch hier rächt sich der zuvor so willkommene gesamt-europäische Block. Die Inflationsrate in Gesamt-Europa ist bei weitem nicht so stark gestiegen – daher hat die EZB eigentlich keinen Handlungsdruck.

Die steigenden Energiekosten wirken auch bei den anderen Euro-Staaten – das ist soweit ganz gut. Aber die Kerninflation ist weiter niedrig.

Daher wird die EZB erst einmal keine Gegenmaßnahmen ergreifen. Ich gehe davon aus, dass dies auch das Ergebnis der heutigen EZB-Ratssitzung sein wird.

Die nun höhere und von der EZB nicht bekämpfte deutsche Inflation ist der Preis bzw. der Nachteil zum bisherigen Vorteil der für die deutsche Wirtschaft (zu) niedrigen Zinsen.

Es bleibt abzuwarten, wie lange die EZB dem Druck aus Deutschland stand hält. Allerdings hat die EZB noch immer das ziel, die Staatsschuldenkrise durch niedrige Zinsen im Griff zu behalten. Vielleicht wird ein Ausblick gegeben, dass manche Maßnahmen in fernerer Zukunft reduziert werden – konkrete zinserhöhende Schritte der EZB sind aber nicht zu erwarten. Es kann nur dort gehandelt werden, wo kein Nachteil für die hoch verschuldeten Problemstaaten der EU entstehen kann. De EZB begrüßt Im rahmen der Stützung der Problemstaaten eher die Situation aus niedrigen Kreditzinsen für Schuldnerstaaten bei gleichzeitig höherer Inflation (Entschuldung der Staaten).

 

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